Natürliche Verhaltensmuster verknüpft mit Schmerz- oder Stresserfahrungen führen zu gestressten Verhaltensmustern. Verhaltensmuster verknüpft mit Freude und Spaß führen zu begeisternden Verhaltensmustern (Glück).
(Zunächst eine Wiederholung:)
- Zu jedem stressenden und gestressten Verhaltensmuster gibt es eine stressfreie Alternative: ein klares natürliches Verhaltensmuster.
Vier Beispiele:
Beispiel 1: "Neid" ist ein gestresstes Verhaltens(Fühl)muster.
Das stressfreie natürliche Verhaltensmuster ist Mitfreude: Einem eigenen Wunsch folgen - Die Erfahrung machen, diesen Wunsch nicht erreichen zu können - Vom Wunsch loslassen und ihn verabschieden - Beobachten, dass einem anderen Menschen eine sehr ähnliche Wunscherfüllung gelingt - Sich beim Beobachten mit ihm in "Resonanz" mitfreuen.
Beispiel 2: "Ärger" ist ein gestresstes Verhaltens(Fühl)muster.
Das stressfreie natürliche Verhaltensmuster ist Loslassen und Lernen: Ein eigenes Ziel verfolgen - Die Erfahrung machen, dass diese Zielerreichung aktuell aus irgendeinem Grund blockiert ist oder verhindert wird - Während dieser Blockade vom eigenen Ziel vorübergehend loslassen und sich darum kümmern und lernen, wie diese Blockade gelöst werden kann, um das Ziel letztendlich doch noch erreichen zu können.
Ist das Ziel durch die Blockade nachträglich nicht mehr erreichbar, dann kann man im stressfreien Zustand komplett von der Zielerreichung loslassen. Taucht dabei ein Gefühl der Trauer auf, dann kann man sich vollständig vom Ziel emotional verabschieden, bis das Trauergefühl komplett verschwunden ist. Auf diese Weise hat man aus der Situation optimal dazugelernt.
Beispiel 3: "Strenge/Härte/Schuldzuweisung" ist ein gestresstes Verhaltensmuster.
Das stressfreie natürliche Verhaltensmuster ist geduldige Klarheit: Ein eigenes Ziel klar vor Augen haben - Störungen in Form einer "zielbezogenen Wertung" freundlich, klar und geduldig immer wieder als "Störung bezogen auf das eigene Ziel xyz" kommunizieren - Geduldige und klare Grenzen in Form einer "zielbezogenen Wertung" setzen ("Das passt leider nicht zu meinem Ziel xyz"). Reagiert das "störende" Gegenüber nicht auf diese Klarheit und passt sich nicht in der Mitspieler-Rolle an, dann ergreift man entsprechend klare Maßnahmen. Dabei kommuniziert man freundlich, dass das Gegenüber keine Schuld daran hat, dass man selbst dieses Ziel xyz verfolgt, dass man auf dieses Ziel bezogen eine Wertung ausspricht und nun entsprechende Maßnahmen ergreift, um dieses Ziel auch zu erreichen.
Beispiel 4: "An Zielen festhalten" ist ein gestresstes Verhaltensmuster. Hinter dem Festhalten steckt die Angst davor, etwas zu verlieren, wenn man loslässt. Die Angst und das Festhalten führen dazu, dass wir uns bei einem Hindernis gezwungen fühlen, loslassen zu "müssen". Das führt zu einem weiteren Verlustschmerz, der das gestresste Verhaltensmuster verstärkt.
Das stressfreie natürliche Verhaltensmuster ist die fesselnde Begeisterung. Hier sind wir ebenso voller Energie dabei, konzentriert ein Ziel zu verfolgen. Aber nicht mit einer unterschwelligen Angst vor einem Verlustschmerz, falls das Ziel nicht erreicht werden kann. Mit der fesselnden Begeisterung folgen wir konzentriert und voller Vorfreude einem Ziel und können uns gleichzeitig bei jedem Hindernis sofort unterbrechen lassen und begeistert und voller Hoffnung erforschen und dazulernen, wie wir das Ziel noch besser erreichen können.
- Da Verknüpfungen im Gehirn neu gestaltet werden können, können gestresste Verhaltensmuster durch verschiedene Methoden (Wahlmöglichkeiten) entstresst werden. Dadurch werden sie wieder zu stressfreien Verhaltensmustern. Allerdings haben sich diese Verhaltensmuster durch die verarbeitete Stresserfahrung in ein besseres Gleichgewicht weiterentwickelt und diese Erfahrung integriert. Es wurde dazugelernt und etwas Neues erschaffen (Novosilienz).
- All unsere menschlichen Verhaltensmuster sind im stressfreien Zustand lebbar. Taucht einmal "natürlicher" Stress auf (als Reaktion auf eine unerwartete Gefahrensituation), kann im "natürlichen Zustand" dieser Stress frei ausgelebt und innerhalb kurzer Zeit wieder aufgelöst werden (optimale Selbstempathie mithilfe der Selbstheilungszelle oder anderen Wahlmöglichkeiten). Übrig bleibt eine klare Erfahrung, durch die man dazugelernt hat. Anschließend kann das Leben mit stressfreien natürlichen Verhaltensmustern weitergelebt werden.
Wird durch eine gegenwärtige Stress-Erfahrung ein älteres gestresstes Verhaltensmuster ins Bewusstsein gebracht (getriggert), kann auch dieses Verhaltensmuster mithilfe der Selbstheilungszelle (oder anderer Wahlmöglichkeiten) in einen angenehmeren Zustand transformiert werden - im optimalen Fall in ein stressfreies Verhaltensmuster.
- Selbstheilungszelle: Bei dieser Technik verknüpfst du deine Gefühle an bestimmte Symbole. Erinnere dich an deine Zeit als Kind, wo du ebenso deine Gefühle an deine Spielfiguren geknüpft hast. Anschließend "spielst" du auf positive Weise mit den Symbolen und ordnest sie auf neue Weise so an, wie es sich insgesamt für dich sehr gut anfühlt (z. B. ein Happy End). Diese Neuanordnung kann nachhaltige Auswirkungen auf dein Gefühlsleben haben. Auf diese Weise kannst du unverarbeitete Stress-Erlebnisse nachträglich ausgleichen und heilen oder bisher verstecktes Potenzial wiederbeleben und befreien, so dass du dich im Alltag voller Lebensfreude motiviert und aktiv erlebst. Eine Gebrauchsanweisung findest Du hier.
- Das NeuroSonanz- & Novosilienz-Metakonzept zeigt, dass wir Erwachsene unser gesamtes Leben wieder so stressfrei leben können, wie wir es in unserer Kindheit beim freien Spiel erleben konnten. Wird Schmerzliches sofort verarbeitet, kann anschließend mit einer Herausforderung wieder voller Lebendigkeit, Lebensfreude und begeisterter Energie umgegangen werden.
Schauen wir uns Tiere an: Kein Tier bremst sein Junges, weil es zu lebendig ist. Das Junge wird nur vor Gefahren beschützt. Die Lebendigkeit bleibt einem Tier auf natürliche Weise erhalten (wenn es nicht regelmäßig von Menschen gebremst wird und es sich an diese Bremsen anpasst).
Bei uns Menschen erleben wir oft: Wenn ein Kind etwas tut, was einen Erwachsenen "ärgert" oder "nervt", dann macht das Kind erste Erfahrungen mit den inneren ungelösten emotionalen Bremsen der Erwachsenen. Im Grunde zeigt das Kind mit seinem lebendigen Verhalten dem Erwachsenen: "Schau mal. Hier hast Du noch eine unverarbeitete innere Bremse, die in Wirklichkeit gar nicht nötig ist." Doch anstatt dass der Erwachsene sich darum kümmert, seine innere Bremse wieder aufzulösen, macht er das Kind für die unguten Gefühle des Erwachsenen verantwortlich (Schuldzuweisung) und bremst es.
Das Metakonzept bietet Möglichkeiten, den gelösten Zustand aus der Kindheit wieder zu befreien bzw. wieder zu aktivieren. Im gelösten Zustand können wir voller Energie, Motivation, Spaß und Lebensfreude kreativ sein, Projekte gestalten, Probleme lösen und miteinander "spielen". Wir können unsere Ziele auf diese Weise sogar noch besser erreichen, als in unserem aktuell emotional gebremsten Zustand. Schmerzhafte Erfahrungen können wir sofort vollständig verarbeiten und integrieren, ohne dass "emotionale Befürchtungen" übrig bleiben (Novosilienz). Anschließend können wir auf einer neuen Ebene mit den bisher gemachten Erfahrungen wieder voller Energie, Motivation, Spaß und Lebensfreude unsere Kreativität und Problemlösungskompetenz leben und wieder frei miteinander jedes "Spiel spielen", das wir selbst erfinden oder das uns durch das Schicksal in die Wiege gelegt wird.
- Laut Prämisse 2 streben wir alle nach einem individuellen Gleichgewicht. Erleben wir nun eine Verletzung, dann reagieren wir auf natürliche Weise mit dem starken Wunsch nach einem gesunden Gleichgewicht (ohne Verletzung) - also nach Heilung. Dieser starke Wunsch nach Heilung führt zu einer natürlichen "Heilungshierarchie" (s.u.): Die Verletzung rückt in den Vordergrund, sie rückt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit (in der Aufmerksamkeitshierarchie ganz nach oben), um Schutz und einen Heilungsrahmen zu erhalten, durch den sie sich optimal wieder selbst heilen kann. Wird dieser "Heilungsprozess" gestört oder erhält nicht den Raum, den er benötigt, dann bleibt dieser Heilungswunsch so lange bestehen, bis er erfüllt wurde. Es entsteht eine chronische Verletzung verknüpft mit einem chronischen Heilungswunsch bzw. einer chronischen Heilungshierarchie (= chronische Suche = "Sucht").
Über die "Heilungshierarchie" findest Du ganz unten weitere Infos ("Weiterführende Links").
- Eine Konsequenz aus Prämisse 1 (Wir haben unterschiedliche Gehirne) war, dass wir uns auf natürliche Weise unsicher fühlen, wenn wir darüber nachdenken, was wohl andere Menschen denken oder fühlen. Der Umkehrschluss war, dass ein Unsicherheitsgefühl in uns darauf hinweisen kann, dass wir unsere Aufmerksamkeit gerade auf andere Menschen richten mit der (unbewussten?) Frage, was sie wohl denken oder fühlen.
Ist unsere Aufmerksamkeit auf andere Menschen zusätzlich mit Stress verknüpft, weil wir durch schmerzhafte Erfahrungen in der Vergangenheit eine stärkere Angst vor schmerzhaften Verhaltensweisen anderer Menschen haben, dann führt das dazu, dass wir uns selbst als einen "unsicheren, ängstlichen Menschen" ohne Selbstsicherheit betrachten.
Doch in "Wirklichkeit" sind wir aufgrund unserer schmerzhaften Erfahrungen nur besonders vorsichtig, wollen uns gut schützen, beobachten daher verstärkt unser Umfeld, fragen uns häufiger als sonst, was ein anderer Mensch denkt und fühlt und wie er wohl handeln wird - und diese mit Stress verknüpfte Aufmerksamkeit auf einen anderen Menschen löst zusätzlich noch eine "natürliche" Unsicherheit in unserem Gefühl aus (weil wir niemals in das Gehirn eines anderen Menschen schauen können). Wir erleben uns auf natürliche Weise vorsichtig, uns schützend und unsicher.
Dieser Zustand lässt sich verändern, wenn wir unserem Gehirn eine positive Denk-Alternative zu dem vergangenen schmerzhaften Erlebnis (oder mehreren Erlebnissen) zur Verfügung stellen, so dass wir uns wieder frei in der Wahl fühlen. Wir können frei und klar wählen, ob wir uns unsicher fragen, was ein anderer Mensch denkt, oder ob wir uns auf unsere eigenen Ziele, Wünsche und unseren eigenen Willen konzentrieren.
Wie diese Veränderung funktioniert, ist hier im nächsten Punkt zu lesen:
- Unser Gehirn will Energie sparen, deswegen sucht es sich immer den Weg, der am wenigsten Energie verbraucht. Dies können wir positiv nutzen: Krisen und Konflikte sind immer anstrengend und benötigen viel Energie (Aufregung, Stress etc.). Erinnern wir uns an eine unangenehme Vergangenheit oder projizieren wir eine unangenehme Zukunft und lösen dadurch unangenehme Gefühle in uns aus, dann bieten wir damit unserem Gehirn nur eine einzige Denk-Möglichkeit an: die einzig passierte Vergangenheit oder die einzig mögliche unangenehme Zukunft.
Bieten wir aber unserem Gehirn weitere schöne Denk-Alternativen an und verknüpfen diese mit der bisherigen stressigen Denk-Gewohnheit, dann wählt das Gehirn automatisch den angenehmeren Weg. Dabei müssen wir nichts "verdrängen", "bearbeiten" oder "auflösen". Es genügt, dem Gehirn eine schöne Denk-Alternative anzubieten und mit den stressigen Gedanken direkt zu verknüpfen.
Beispiel: Wir erinnern uns daran, bei schlechten Schulnoten von unseren Eltern Kritik erlebt zu haben. Und nun malen wir uns als Denk-Alternative die Fantasie aus, wie es sich angefühlt hätte, wenn bei schlechten Schulnoten unsere Eltern total liebevoll, einfühlsam und unterstützend reagiert hätten. In diese schöne Fantasie steigen wir so tief ein, bis sich diese Vorstellung so richtig gut anfühlt (Sollte diese Vorstellung uns so tief berühren, dass Tränen kommen, dann lassen wir die Tränen vollständig zu und weinen so lange, wie unser Körper weinen will). Anschließend erinnern wir uns wieder daran, wie es damals "wirklich" war. Anschließend malen wir uns wieder die positive Fantasie aus. Anschließend erinnern wir uns wieder an das Schmerzvolle. Anschließend wieder an das, wie es wirklich schön gewesen wäre. Immer wieder hin und her. Dieser permanente Wechsel trainiert unsere Verknüpfungen im Gehirn. Wir verknüpfen das Schmerzvolle mit dem Schönen.
Ab jetzt passiert Folgendes: Immer, wenn wir an das damalige Schmerzhafte denken, fällt uns gleichzeitig auch ein, wie es schön gewesen wäre.
Was passiert? Die Wirkung des Schmerzhaften lässt nach ... denn das Gehirn sucht sich nun den energiesparenden Weg: das Schöne ... - ohne das Schmerzhafte zu "verdrängen". Gleichzeitig haben wir Klarheit darüber, wie es uns gut getan hätte, was uns für zukünftige Situationen hilft. Wir haben die Wahlmöglichkeiten in unserem Gehirn erhöht.
Die "Erhöhung von positiven Wahlmöglichkeiten" im Denken, Handeln und damit im Fühlen ist der GRUNDWIRKSTOFF einer jeden Therapie.
Beispiel:
Wenn jemand seine traumatisierende Situation aus der Kindheit das erste Mal einem verständnisvollen Therapeuten erzählt, dann hat die Person nicht nur die Möglichkeit, sich an die schmerzvolle Situation in der Kindheit zu erinnern, sondern ihr Gehirn hat die Wahlmöglichkeit erhalten, ebenso daran zu denken, diese Situation einem verständnisvollen Menschen erzählt zu haben. Das ist eine neue angenehmere Wahlmöglichkeit für das Gehirn. Daher wirken sich bereits angenehme Gespräche mit einem einfühlenden, verständnisvoll zuhörenden Menschen über das schmerzvoll Erlebte positiv auf die traumatisierte Person aus - unabhängig davon, welche weitere Methode man anschließend verwendet, um die traumatisierende Wirkung des vergangenen Erlebnisses komplett aufzulösen.
Weiterführende Links
Video (Youtube 24 Min.): "Weinen zur Stärkung von Resilienz" - Wirkung von Tränen
Video (Youtube 36 Min.): "Was machen schlimme Erlebnisse mit uns?" - Schmerzursache "BAD END"
Video (Youtube 34 Min.): "Heilungshierarchien" (2023)
Video (Youtube 1 Std.): Heilungshierarchien beeinflussen alle (2016)
PDF-Datei: Heilungshierarchien - Wie durch Schmerz Hierarchien entstehen, die alle in ihren Bann ziehen
Text (PDF): Der Mann, der sich glücklich weinte
Video (Youtube 1Std,18Min): Ausführlichstes Video über die Selbstheilungszelle - "Meine Lösung für alles, Novosilienz in 136 Minuten, Teil 2"
Text (Lesezeit ca. 12 Min.): "Erhöhe deine Wahlmöglichkeiten durch schöne Denk-Alternativen"
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